Aus dem Schweigen heraus: Warum St. Lukas ein Schutzkonzept entwickelt

Das Titelbild des aktuellen Gemeindebriefs zeigt eine verletzte Schutzhülle im Baum – ein Gesicht, das nicht sieht, ein Mund, der nicht spricht. Ein Sinnbild dafür, dass der Auftrag Jesu, Menschen zu schützen, mancherorts brüchig geworden ist. “Nicht nur durch unterlassene Taten, sondern auch durch das lange Schweigen, das die Kirche geprägt hat”, erklärt Pfarrerin Bettina-Maria Minth. Deshalb geht St. Lukas seit dem Jahreswechsel einen neuen Weg.

Der Kirchenvorstand hat eine Arbeitsgruppe “Schutzkonzeption” eingesetzt. Ihr Auftrag: ein wirksames Schutzkonzept gegen sexualisierte Gewalt entwickeln. Den Anstoß gab die ForuM-Studie Anfang 2024.

Der erste Schritt war eine Risiko- und Potenzialanalyse. Die Arbeitsgruppe nahm “unsere lukanischen Arbeitsfelder, Zielgruppen und Zuständigkeiten genau unter die Lupe”, berichtet Stefan Kohls. Das Ziel: erkennen, wo potenzielle Täter:innen auf wenig Widerstand stoßen könnten.

Das Schutzkonzept ist mehr als ein Regelwerk. Es steht für einen Kulturwandel: “Für eine Haltung, die Unbehagen ernst nimmt und nicht kleinredet. Die hinhört, wenn etwas nicht stimmt.”

Konkret arbeitet das Team an präventivem Personalmanagement, sexualpädagogischen Konzepten und transparenten Abläufen. Bestehende Prozesse werden überarbeitet.

Inzwischen wurde das Schutzkonzept fertiggestellt, vom Kirchenvorstand beschlossen und von der Fachstelle für den Umgang mit sexualisierter Gewalt in der ELKB genehmigt.

Zentrale Bestandteile des Schutzkonzeptes sind das Leitbild und der Verhaltenskodex, auf den sich alle ehrenamtlich und Hauptamtlich in der Gemeinde Mitarbeitenden verpflichten.

Kontakt für Betroffene:

Den vollständigen Artikel finden Sie im Gemeindebrief September-Oktober-November 2025 auf den Seiten 3-5.

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